In diesem Beitrag befasse ich mich mit der Rezension der Super 8-Komplettfassung des Filmklassikers „Ben Hur“ (aktualisiert am 14.11.2021).

Filmdaten:USA, 1959, color, mono, deutsch
Logo Cinemascope
Originaltitel:Ben Hur
Darsteller:Charlton Heston, Jack Hawkins, Stephen Boyd, Martha Scott u.a.
Laufzeit:ca. 222 min.(BluRay/Super8)
ca. 214 min. (DVD)
Gesamtlänge:ca. 1.300 m (Polyester – inkl. Ouvertüre & Intermission)
Anzahl Spulen:2x 360 m, 1x 700 m
Hersteller der Super 8-Kopie:Kempski

Inhalt:

Jerusalem zu Beginn des 1. Jahrhunderts: Der israelitische Prinz Ben Hur feiert das Wiedersehen mit seinem alten Freund Messala, der als römischer Tribun in die Stadt zurückkehrt. Trotz alter Freundschaft trennen beide unterschiedliche politische Meinungen. Als während der Willkommensparade ein herabfallender Stein von Ben Hurs Haus den Tribun knapp verfehlt, lässt dieser Ben Hur zu den Galeeren und seine Mutter und Schwester ins Gefängnis werfen. Ben Hur schwört Rache. (VideoMarkt)

Der 1880 erschienene Roman des amerikanischen Rechtsanwalts und Generals Lewis Wallace in einer dreieinhalbstündigen Neuverfilmung, die an kolossalem Aufwand alles bis dahin Gedrehte übertraf: 365 Sprechrollen, 50.000 Komparsen, über eine Mio. Requisiten und 16,2 Mio. Dollar Budget! Der unvergessene Höhepunkt des mit elf Oscars ausgezeichneten Spektakels: Das Quadrigarennen, bei dem der römische Tribun Messala und der unterjochte israelitische Prinz Ben Hur ihren jahrelangen Kampf beenden. (VideoWoche)

Super 8-Version:

„Ben Hur“ in Cinemascope und auf einer großen Leinwand ? Gigantomatisch !!!
Schon nach wenigen Metern kommt schon richtiges Kinofeeling auf.

Doch zum Thema:
Im Gegensatz zu der Version, die wir aus dem Fernsehen kennen, handelt es sich hier um die Original-Kinofassung, d.h. sie beginnt mit der Ouvertüre. Diese dauert 6:43 Minuten und hat – im Gegensatz zur DVD – zum Ton leider nur ein schwarzes Bild. Danach geht der Film in gewohnter Manier mit Leo, dem MGM-Löwen, los.

Auch gibt es in der vorliegenden Fassung eine Pause. Nach rund 140 Minuten Gesamtlaufzeit (also inkl. Ouvertüre) wird die schön gestaltete Texttafel “Intermission” eingeblendet und mit Orchesterklängen das Ende des 1. Teils eingeläutet. Danach folgen einige Sekunden schwarzes Bild ohne Ton. Anschließend beginnt die Ouvertüre des 2. Teils (sog. Entr’acte). Diese dauert 3:40 Minuten. Nachdem ihr letzter Ton verklungen ist, geht es ohne irgendwelche Einblendungen direkt mit der Handlung weiter.

Leider weiß ich nicht, auf welchen Spulen er im Original konfektioniert ist – ich vermute zwar 120 Meter, aber sicher bin ich mir nicht. Habe ihn teilweise auf 120er, 180er und 240er-Spulen bekommen und ihn dann auf zwei 360er und eine 700er umgespult, wobei ich vermutlich nicht die Original-Aktwechsel erwischt habe. Aus diesem Grund kann ich nicht sagen, in welchen Akten dies passiert. Bei meiner Version mit insgesamt 3 Akten geschieht dies am Ende der zweiten 360er. Der 2. Teil ist komplett auf der 700er.

Bild:

Die Farben dieser Polyesterkopie sind schön und kräftig, das Bild sehr kontrastreich. Die Schärfe wiederum kann man nur als gut bezeichnen, da der letzte Rest Tiefenschärfe leider fehlt. Diese stößt recht schnell an ihre Grenzen. Da habe ich mittlerweile auch in Cinemascope weitaus Besseres gesehen.
Die Vorlage war sehr gut, denn es sind kaum Störungen zu sehen. Einkopierte Laufstreifen sind mir keine aufgefallen.

Ton:

Der Mono-Ton ist sauber und synchron aufgespielt. Vom Sound her hätte man den Mittenbereich etwas dezenter gestalten können, denn er tritt manchmal etwas unangenehm hervor. Die Bässe sind etwas dünn aufgespielt, aber dennoch vorhanden. Diese Dinge schiebe ich allerdings mal auf die Entstehungszeit der Kopie bzw. Films, da sich im Laufe der Zeit die Hörgewohnheiten und der Sound geändert haben.

Fazit:

Auch wenn es den ein oder anderen Negativpunkt gibt, ist das Ansehen dieser Kopie von „Ben Hur“ absolut noch im grünen Bereich und ein echtes Vergnügen. Dadurch wirkt er – trotz seiner gigantischen Länge – doch sehr kurzweilig.

Obwohl die Kempski-Kopie mit Sicherheit Höchstpreise erzielt, ist aber eine Anschaffung wirklich empfehlenswert ! Ich habe es nicht bereut !!! Natürlich muss die Kopie an sich in einem guten Zustand sein 😉

Nachvertonung / Synchronisation:

Zunächst ist zu sagen, dass die filmischen Inhalte von DVD und BluRay absolut identisch sind – natürlich abgesehen von der Bildrate und –qualität.

Im Falle einer Nachvertonung empfehle ich natürlich aus den bekannten Gründen (siehe meine Beitragsreihe „Nachvertonung/Synchronisation…“) die BluRay. Da vom Grundsatz her aber nichts an der originären Mono-Tonspur auszusetzen ist, sehe ich bei mir keinen Grund für eine Nachvertonung, weshalb ich die 5.1-Tonspuren in Deutsch und Englisch lediglich zur Synchronisation mit Synkino benutze.

Die digitale Version kann in weiten Teilen nahezu 1:1 für die Kempski-Fassung verwendet werden, sofern euer Projektor einen guten Gleichlauf besitzt. Während des Films, aber vornehmlich an den Aktübergängen, können dennoch Differenzen im Einzelbildbereich auftreten, die sich dann aber aufaddieren könnten.

Auch die auf den digitalen Medien vorhandene Ouvertüre, Intermission und Entr’acte können 1:1 übernommen werden, da entsprechendes Filmmaterial auf der Kopie vorhanden ist, wobei für die Ouvertüre „nur“ Schwarzfilm verwendet wurde.

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Poster ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Studios
Cover ist Eigentum und ©,®,™ des jeweiligen Veröffentlichers der Super8-Fassung